Im nächsten Schritt könnt ihr mit Hilfe der angege­benen Krite­rien die Glaub­wür­dig­keit des HIQO‑Wasser überprüfen:

  1. Lest euch in eurer Gruppe die einzelnen Karten mit den Krite­rien durch und überprüft den Insta­gram-Account im Hinblick auf dieses Kriterium.
  2. Begründet für jedes Krite­rium, welche Aspekte in den Beiträgen (Texte, Grafiken, Videos) für oder gegen das Krite­rium sprechen. Notiert die Ergeb­nisse in euren Unterlagen.
  3. Durch Umdrehen der Karte erhaltet ihr die Auflö­sung. Notiert euch, inwie­weit ihr den Fake erkannt habt: „Vollständig erkannt“, „In Teilen erkannt“, „Nicht erkannt“.
  4. Benennt die Krite­rien, die euch in der Vergan­gen­heit bereits bewusst waren, und formu­liert ein Fazit, indem ihr beschreibt, wie ihr in Zukunft vorgehen würdet, um Beiträge in Social Media auf ihre Glaub­wür­dig­keit zu prüfen.

Wie ziehe ich nun ein Fazit zur Glaubwürdigkeit des HIQO — Wassers?

In diesem Beispiel können wir bestä­tigen, dass sich das Produkt um einen Fake handelt. Wir haben uns das HIQO — Wasser ausge­dacht, um dir an einem Beispiel aufzu­zeigen, wie man einen solchen Fake erkennt. Mit Hilfe der Krite­rien hoffen wir, dass wir dir Hinweise mit auf den Weg geben konnten, auf die du in Zukunft bei der Bewer­tung von Infor­ma­tionen zurück­greifen kannst.

Wie bewerte ich die Glaubwürdigkeit von anderen naturwissenschaftlichen Posts?

Handelt es sich um einen Fake oder nicht? Diese Antwort fällt nicht immer leicht. Vielleicht wird ein reales Produkt beworben, bei dem ein paar Verspre­chen auch zutreffen, aber andere Verspre­chen des Produkts können nicht belegt werden.

Vielleicht werden auch natur­wis­sen­schaft­li­chen Erkennt­nisse zweck­ent­fremdet, um andere Sachver­halte glaub­wür­diger aussehen zu lassen.

Es ist wichtig, dass man eine gesunde Skepsis entwi­ckelt. Mit Hilfe der Krite­rien kannst du Anhalts­punkte zur Bewer­tung von natur­wis­sen­schaft­li­chen Infor­ma­tionen z.B. in Social Media finden. Es ist aller­dings nicht möglich, eine feste Anzahl an Krite­rien zu definieren, ab der z.B. ein Insta­gram-Profil unglaub­würdig wird. Je mehr Krite­rien jedoch zutreffen und je mehr Wider­sprüche du findest, umso weniger spricht es für die Glaub­wür­dig­keit des Beitrags oder des Posts.

Gibt es noch weitere Kriterien, auf die zu achten sind?

Ja! Es gibt noch weitere Krite­rien, die dir dabei helfen können, natur­wis­sen­schaft­liche Infor­ma­tionen zu bewerten. Weitere Beispiele sind im Folgenden aufgeführt.

Werden bewusst Ängste geschürt oder wird ein Gefühl von Bedrohung erzeugt?

Ein Beispiel könnte sein: „Wollen Sie ihre Kinder wirklich gefähr­li­chen Stoffen aussetzen?“

Werden bewusst mögliche Schäden unterstellt, die z.B. durch einzelne Akteure der „Chemieindustrie“ oder der „Pharmalobby“ ausgehen?

Ein Beispiel könnte sein: „Die chemi­sche Indus­trie vergiftet unsere Lebensmittel.“

Werden Bezugsnormen genannt z.B. 20% mehr Wirkung, die jedoch nicht angeben mit welcher Angabe diese verglichen werden?

„Doppelt so hohe Wirksam­keit bestätigt.“

Werden unkonkrete sprachliche Mittel wie z.B. „hilft bei“, „ein Gefühl von…“ etc. verwendet?

„Dieses Produkt kann bei Schlaf­stö­rungen helfen.“

Werden einfache und zufriedenstellende Antworten gegeben, die dir ein sicheres Gefühl geben sollen?

Natur­wis­sen­schaft­liche Forschung ist häufig vorläufig und muss in mehreren Studien und von unabhän­gigen Wissenschaftler:innen bestä­tigt werden. Achte darauf, dass kein “Entweder-Oder-Szenario“ erzeugt wird. Erkennt­nisse können sich weiter entwi­ckeln oder sind von vielen verschie­denen Faktoren abhängig. Selten gibt es ein Schwarz und Weiß.

Ein Beispiel für eine einfache Anwtort könnte sein: „Das natür­liche Immun­system bekämpft Corona am besten.“